Roboter, die im Haushalt helfen und eigenständig wichtige, alltägliche Arbeiten in Unternehmen und Behörende übernehmen – was sich einst auf die Ideenwelt Isaac Asimows beschränkte, könnte irgendwann tatsächlich Realität werden. KI ist das Trendthema der Gegenwart und der Zukunft. Bereits heute wird künstliche Intelligenz weitreichend genutzt, auch wenn die Existenz von Androiden wohl noch in weiter Ferne liegt. Auch vor der Suchmaschinenoptimierung und dem Content Marketing macht die Entwicklung nicht halt. So lassen sich längst mit KI SEO-Texte erstellen. Doch sind die bestehenden Möglichkeiten wirklich praktikabel? Und werden sie menschliche SEO-Texter auf lange Sicht ersetzen können?
Was ist künstliche Intelligenz einfach erklärt?
Kernziel der artifiziellen Intelligenz ist es, die Funktion des Gehirns so gut wie möglich nachzubauen und menschliche Denk- und Lernprozesse auf den Computer zu übertragen. Somit muss eine Lösung nicht für jeden Anwendungszweck neu programmiert werden. Vielmehr soll eine ausgereifte KI in der Lage sein, selbstständig Antworten auf Problemstellungen zu finden.
Im Sci-Fi Genre – sei es Film oder Literatur – gehört die Vorstellung von einem intelligenten Computerwesen zu den beliebtesten Motiven überhaupt. Bekannt sind zum Beispiel der Computer HAL aus Stanley Kubricks Meisterwerk „2001“, der Terminator oder der treue Androide Data aus „Star Trek“. Oder man denke an Asimovs Robotergesetze, die einem größeren Publikum durch den Film „I Robot“ (eine Verfilmung des Romans „Ich, der Roboter“) mit Will Smith bekannt sind.
Aber bei den genannten Beispielen handelt es sich um eine sogenannte starke KI – ein Konzept, das für unbestimmte Zeit noch das Produkt von Träumereien ist. Schwache künstliche Intelligenz ist jedoch auf dem Vormarsch und wird in vielen Bereichen des Alltags genutzt.
Beispiele für KI im Alltag:
• Gesichtserkennung in der Kriminalistik
• Paypal Betrugserkennung
• Automatisierung in Unternehmensprozessen
• Personalisierte Online-Werbung
• Smart Home Technologie
• Suchmaschinenoptimierung
KI im SEO-Umfeld: Wo nutzt Google Computerintelligenz?
Auch Google setzt künstliche Intelligenz ein, etwa bei der modernen Version seines Online-Übersetzers, bei der Registrierung von Suchverläufen und dem Ausspielen von passenden Werbeanzeigen sowie bei der Indexierung von Seiten. Den nächsten Schritt markiert nun die angekündigte Kombisuche von Google Lens, die sich von der rein textbasierten Suche abwendet. Diese Suche sieht so aus, dass User einem Screenshot einen Text hinzufügt und dazu passende Suchergebenisse erhält. Beispielsweise kann ein Nutzer mit der Lens App ein Bild von einem Vorhang machen, von dem ihm das Muster gefällt. Gibt er als Suchtext „Bettdecke“ ein, zeigt ihm die KI über die SEO-Anfrage Bettdecken in dem entsprechenden Muster an.
Zweites Beispiel: Jemand ist in der Stadt unterwegs, bekommt Hunger und hat Lust auf Ramen. Dann kann die Person ein Bild von diesem Essen in der App mit dem Zusatz „in der Nähe“ einspeichern, um sich die nächsten Ramen Restaurants im Umkreis anzuzeigen.
Wie KI bei SEO-Texten hilft
Ebenso haben Suchmaschinenoptimierer ihre Möglichkeiten, künstliche Intelligenz zu nutzen. Das beginnt bereits bei der Keywordrecherche, die sich durch KI-Tools automatisieren lässt, geht über die Themenfindung und erstreckt sich bis hin zu der eigentlichen Erstellung von Inhalten. Moderne, von künstlicher Intelligenz getriebene Texterstellungsprogramme, können vollwertige Texte generieren und diese hinsichtlich des Keyword-Potenzials analysieren. Dabei arbeiten viele Generatoren durchaus professionell. Auf der Grundlage von Angaben zu Inhalten und Wordings, mit denen die Textmaschine gefüttert wird, entstehen die Inhalte. Wer zum Beispiel einen Produkttext für ein technisches Gerät verfassen möchte, der gibt alle relevanten technischen Daten sowie die Informationen zu Merkmalen wie Gehäuse, Farbe usw. ein. Daraus setzt die KI einen SEO-Text quasi wie ein Puzzle zusammen.
Mit Hilfe von KI lassen sich bestehende Texte analysieren und anhand bestimmter Kriterien optimieren. Moderne Technologie berücksichtigt die bereits in den Text eingearbeiteten Keywords und prüft deren thematische Relevanz nach dem Prinzip der WDF/IDF-Analyse. Die Suchbegriffe und alle weiteren Daten werden in eine Syntax eingearbeitet. Letztendlich entsteht aus diesem Zusammensetzen verschiedener Textelemente ein vollständiger Produkttext, der alle notwendigen Informationen beinhaltet, grammatikalisch korrekt und ohne Rechtschreibfehler ist – und das innerhalb von Sekunden. Es ist offensichtlich, dass sich hier viel Potenzial für Zeitersparnis ergibt.
Machine Learning
Je mehr Informationen die künstliche Intelligenz erhält, desto besser wird sie über die Zeit darin, verbale Zusammenhänge herzustellen und komplexere Sachverhalte darzustellen. Machine Learning heißt das Prinzip, mit dem das Computergehirn Wissen und Erfahrung sammelt, Muster und Gesetzmäßigkeiten erkennt und das ohne sich auf einen vorprogrammierten Algorithmus zu stützen. Soll sich die KI auf einen größeren Datensatz zurückgreifen, um vollautomatisierte Prozesse zu initiieren, so spricht man in diesem Zusammenhang von Deep Learning. Auch automatisierte Übersetzungen nach Landessprache in internationalen Kampagnen sind möglich. Eine weitere Chance von KI im Content Marketing und SEO besteht in der dynamischen Ausspielung von Inhalten auf verschiedenen Kanälen und Stufen der Customer Journey sowie nach Kundengruppen. Beispiel Newsletter: Eine fortschrittliche artifizielle Intelligenz ist in der Lage, von sich aus individuelle Newsletter zusammenzustellen und an einzelne Zielgruppen personalisierte Inhalte zu adressieren.
Kann KI SEO-Texter ersetzen?
Stellt sich die Frage, ob eine KI SEO-Texter irgendwann überflüssig macht. Nun – sofern wir irgendwann nicht tatsächlich mit einem Data zusammenarbeiten, gehen wir nicht davon aus. So gut eine künstliche Intelligenz mit Daten arbeiten kann und so lernfähig sie auch ist: Sie kann sich letztendlich zwar Grammatik, Syntax und Rechtschreibung und rein sachliche Informationen berücksichtigen, jedoch zwei Dinge nicht erfassen: Kreativität und Emotionen. Zumindest nach aktuellem Stand erscheint zudem der Datenaufwand viel zu aufwendig, eine KI so zu konditionieren, dass sie besonders anspruchsvollen Content im großen Stil oder gar mit journalistischem Anspruch verfassen könnte. Außerdem ist es einer Maschine nicht möglich, die Nuancen menschlicher Emotionen und Befindlichkeiten zu erfassen, um verschiedene Zielgruppen mit der gebotenen Feinfühligkeit anzusprechen. Hier ist menschliche Empathie unerlässlich.
Textarbeit also vollständig an KI-Tools abzugeben, erscheint daher wenig sinnvoll. Aber: Künstliche Intelligenz kann dennoch eine große Hilfe sein. Bei Keywordrecherchen und dem Ausspielen von Content innerhalb einer Kampagne lassen sich durch eine entsprechende Automatisierung viel Zeit und Mühen sparen. Auch bei einfachen Texten, wie Produktbeschreibungen, sind Textgeneratoren sinnvoll. Die eingesparte Zeit lässt sich gleichzeitig in die operative Umsetzung von hochwertigem Content investieren. Wenn es darum geht, komplexe, informative und gleichzeitig unterhaltsame Texte zu erstellen, dann ist der menschliche SEO-Texter noch lange der erste Ansprechpartner.
Und wie werden KI-SEO-Texte von Google bewertet?
Google behandelt Textautomation nicht grundsätzlich anders als selbst verfassten Text-Content. Allerdings besteht die Gefahr, dass ein von einer künstlichen Intelligenz geschriebener Blogbeitrag es noch an informativer Tiefe missen lässt. Dementsprechend kann ein solcher Text einen Nachteil gegenüber Inhalten haben, die eigenständig recherchiert sind und ein Thema noch umfassender behandeln und daher ein besseres Ranking in den SERPs einnehmen. Ein weiterer Grund, das Schreibtalent von erfahrenen SEO-Textern zu nutzen.
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