White Hat SEO
Der Begriff White Hat SEO (und das negativ besetzte Äquivalent Black Hat SEO) stammen aus der Klischeekiste des US-amerikanischen Westernfilms: In den klassischen Western ist der Held stets am weißen Cowboyhut zu erkennen, während der Schurke einen schwarzen Cowboyhut trägt.
Übertragen auf die moderne Internetwelt bedeutet dies: White Hat SEO ist die Art der Suchmaschinenoptimierung, die sich an die Spielregeln hält und die Richtlinien von Google & Co. beachtet, während Black Hat Methoden gegen diese Richtlinien verstoßen – zum Beispiel durch Spam – und abgestraft werden.
Was ist White Hat SEO?
Zur White Hat SEO gehören all die Dinge, die Google zur OnPage-Optimierung empfiehlt: Fleißig Unique Content mit guten Keywords erstellen, regelmäßige Aktualisierungen der Seiten und viele gute Backlinks.
Allerdings ändert Google seine Richtlinien immer mal wieder und einiges, was bis vor kurzem noch als White Hat SEO galt, ist heute schon im Bereich Black Hat SEO (oder zumindest im grauen Zwischenbereich) anzusiedeln. Dazu gehören das Kaufen von Backlinks und mittlerweile auch der arrangierte Linktausch zwischen Webmastern.
Was ist Black Hat SEO?
Auch wenn es nicht immer möglich ist, sich vollständig an die Regeln des White Hat SEO zu halten, gibt es doch bestimmte Praktiken, die so tiefschwarz sind, dass sie jeder vernünftige Webmaster vermeiden wird, wenn er nicht abgestraft werden will. Dazu gehört zum Beispiel das Cloaking, bei dem der User eine schön gestaltete gute Website sieht, aber für den Suchmaschinen-Crawler eine extrem suchmaschinenoptimierte Variante unter der gleichen URL existiert. Ähnlich funktionieren sogenannte Doorway- oder Gateway-Seiten, die normale User nicht zu sehen bekommen und die vollgestopft mit Links und Keywords für ein besseres Ranking sorgen sollen. Werden die Gateway-Seiten entdeckt, fliegt die ganze Webseite aus dem Index.
White Hat Maßnahmen
Welche White Hat Maßnahmen sind nun aber für Suchmaschinen-Marketing gefragt? Hier gibt es mehrere Möglichkeiten:
- Content: “Content is king” sagt man gemeinhin und es stimmt. Je höherwertiger der Inhalt einer Seite ist, desto mehr Menschen sind daran interessiert und desto öfter wird eine Seite geklickt und steigt in den Rankings. Dadurch steigt auch automatisch die Bereitschaft, natürliche Verlinkungen zu setzen.
- Keywords: Die Verwendung passender Keywords in den auf der Webseite vorhandenen Texten ist wichtig für White Hat SEO. Das Keyword sollte auch in den Meta-Daten und in der URL einer Seite vorhanden sein. Keywordstuffing hingegen ist eine Black Hat Maßnahme und sollte in der Suchmaschinenoptimierung nicht gemacht werden.
- Verlinkungen: Links sollten natürlich entstehen und von hochwertigen Seiten kommen. Gekaufte Verlinkungen bringen nicht viel, besser ist ein natürlicher Linkaufbau.
- Kundenbewertungen: man sollte eine Möglichkeit finden, zufriedene Kunden zu einer positiven Bewertung des Unternehmens zu motivieren.
Vorteile von White Hat SEO
White Hat SEO hat gegenüber der Black Hat Variante einige Vorteile:
- aus ethischen Gründen ist es viel besser, sich für White zu entscheiden. Nur so kann man ehrlich die Positionierung in den SERPs rechtfertigen.
- auf Dauer sind die Kosten günstiger, denn im Gegensatz zu bestraften Black Hat Maßnahmen müssen die White Maßnahmen nicht mit unter Umständen viel Geld ausgebessert werden.
- auf weite Sicht muss man keine Angst vor Strafen haben, wenn bei der Suchmaschinenoptimierung alles mit rechten Dingen zugeht.
- White Hat sorgt für Konsistenz in den Rankings, da man nicht mit Abstrafungen rechnen muss, weil man unlautere Mittel angewendet hat.
Nachteile von White Hat SEO
Ein Nachteil besteht darin, dass man sich auf wenige Maßnahmen beschränken muss. Das Problem dabei ist, dass die wenigsten Konkurrenten sich immer strikt an White Hat SEO orientieren. Viele bewegen sich im Feld der Gray Hat Methode, bei denen nicht strikt verbotene Maßnahmen angewandt werden, aber dann doch die Grenzen des schwarzen Bereichs angetastet werden. So nutzt man zum Beispiel gerne nicht stark auffallende Methoden wie einen unnatürlichen Link Aufbau, um im Ranking weiter nach vorn zu kommen. Weitere Maßnahmen sind zum Beispiel Negative SEO, Keywordstuffing, Hidden Links, Doorway Pages oder Domain Spamming.
Ein weiterer Nachteil sind auch die anfangs hohen Kosten für White Maßnahmen. Doch das Geld sollte man wirklich lieber immer in die Hand nehmen, denn wie oben beschrieben, lohnt es sich langfrisitig in jedem Fall. Denn wenn eine Black Maßnahme ans Licht kommt, wird es meist teurer, die Fehler anschließend wieder auszubügeln und in den Rankings wieder aufzuholen.
White Hat SEO als langfristige Strategie
Dass Black Hat SEO noch immer existiert, liegt an Betreibern, die gar nicht langfristig denken, sondern nur kurzfristig ihre dubiosen Seiten pushen und einen Vorteil wollen, ehe sie von Google enttarnt und aus dem Index entfernt werden. In der Zwischenzeit haben sie oft schon viel Geld verdient.
Ein seriöser Webmaster oder Shopbetreiber, der auf Jahre hinweg ein erfolgreiches Geschäft online aufbauen will, sollte so weit wie möglich nur auf White Hat SEO setzen und sich an die Regeln von Google halten – nur so kann nach und nach die eigene Sichtbarkeit verbessert werden.
Allerdings muss man gezwungenermaßen alle paar Jahre die White, Black und Grey Hat Strategien noch einmal überprüfen, denn sie unterliegen einer ständigen Dynamik. Welche Regel heute gilt, muss morgen lange nicht mehr gültig sein. Zudem wird es immer wieder Bewerber geben, die durch unlautere Mittel versuchen, ihren Weg in die Google-Rankings zu finden, doch da muss man immer mit einer Abstrafung von einer Suchmaschine wie Google rechnen. Am sichersten fährt man immer, wenn man langfristig denkt und seine Seite für den Leser – und nicht für den Crawler – erstellt.